Humoristische Eilwagenreise durch die Theaterwelt

Tragikomisches, im bestmöglichsten Styl gehaltenes, ohne Schatten und Licht hingestelltes, mit Vermeidung alles noch nie Gesehenen, aus mehreren alten Stücken ganz neu zusammengestelltes, arrangirtes und bearbeitetes Quodlibet in 2 Akten, nebst einem damit verbundenen Vorspiele unter dem Titel: Der Theaterdiener
Uraufführung
23. Mai 1832, Theater an der Wien (4 Aufführungen)
Nestroy-Rolle
Siehe SW Bd. 15, S. 473 (Rollenverzeichnis 473)
Überlieferung
Gladt S. 32
SW Bd. 9, S. 439 f.
Werkausgaben (Stücktext)
SW Bd. 9, S. 439 f. und 449–457
HKA Stücke 2 (Herausgeber Hein/Yates), S. 496–503 (Vorspiel
der Text des Quodlibets liegt nicht vor)
Literatur
Zu den Quodlibets vgl. Yates in HKA Stücke 2, S. 453–462
Der alte Geist aus der modernen Welt
Elvira seine seiner ganz würdige Gemahlin
Don Valeros ein vielzuspät kommender, zärtlicher Vater
Der Alpenkönig ein Gutmacher
Joujou ein alter verliebter Notarius
Madame Punkt seine noch ältere, aber treulose Geliebte
Schrumpel ein im Zugrundegehen begriffener Theaterprinzipal
Ali Mali, Sali Quali Inhaber eines Automateninstituts
Sappho eine uralte berühmte Dichterin
Rhamnes ein altes Meuble bei Haus
Melitta eine Sklavin, die lieber zu Haus wäre als im Dienst
Sansquartier ein interessanter Krieger
Das Gespenst von der Bastei
Der rosenfarbe Geist
Hugo von Oerindur ein verdrießlicher, hipochondrischer Herr
Der Geist aus dem Hamlet
Der Geist aus dem Don Juan
Der Geist des eingemauerten Markenstein
Die Ahnfrau
Der Geist aus der Teufelsmühle
Der Geist aus dem Teufelsstein
Das Donauweibchen
Das Wiener Waldweibchen
Das Sternenmädchen von Maidling
Longimanus der Geisterkönig, auch ein Geist
Verschiedene Ritter, Kernfeste Knappen und Reisige, Weißgewaschene Knechte beim Eisenhammer, Landleute als Bauern, Jugendliches Gefolge der Jugend
Räuber welche in einem Walde hausen
Ezzelinos Leibwache und Soldaten mit und ohne Waffen, Sechs singlustige Automaten, Geister, Mehrere Nebengeister, Sklaven und Sklavinnen in Sapphos Gesellschaft, Furien von verschiedenen Kaliber, Volk von allen Seiten, Ein paar Nebenpersonen
Junker Ferdinand ein junges Hirtlein, sehr jung
Pfauenfeder ein Regisseur ohne Gleichen
Scherzhold Souffleur, spricht äußerst ungern
Fett Lampenanzünder von finsterem Charakter
Strobelkopf ein Genie von einem Theaterdiener
Quodlibet
Helene von Savern eine eben von einer Gemütskrankheit aufgestandene Frau
Graf von Savern ein zurückkehrender Gatte und Gemahl
Fridolin ein ganz schuldloser Edelknecht
Luitgarde seine Geliebte, noch schuldloser
Quecksilber ein auf- und zudringlicher Barometermacher
Ein Knecht vom Eisenhammer der auch etwas spricht
Pipinus Schildhahn, Kastner, Futterschreiber, Schmalztrager Bierversilberer und alles Mögliche
Ulrich von Ehrnau ein Ritter aus den Zeiten des Rittertums
Vorspiel
Ein Erzieher ein seelenguter Mensch
Carl Moor ein absolvierter Räuberhauptmann
Hermann ein sogenannter Deus ex Machina
Die personifizierte Jugend in ihren schönsten Jahren
Eine unsichtbar sprechende und sichtbar gehörte Stimme
Rosine eine heiratslustige Mündel, noch minderjährig
Marzeline ihre Gouvernante, schon majoren
Ezzelino genannt der Tyrann von Padua, ein Mann, der es faustdick hinter den Ohren hat
Bagatello sein Faktotum und Leibhusar
Ritter Günther von Nollingen auch ein Stück von einem Bösewicht
Pfeffer-Rösel Lebzelter-Mädl aus Nürnberg
Bims ein Schiffsbarbier, barbiert auch Bärte
Winziwinzi ein winzig kleiner Genius
Vorspiel: Der Theaterdiener

Regisseur Pfauenfeder bereitet sich auf die Aufführung eines Benefizstückes vor. Er fühlt sich geehrt, die Rolle des jugendlichen Liebhabers spielen zu dürfen, für die er sich für besonders geeignet hält. Zwar sagt er von sich: „Prahlerei ist meine Sache nicht“, doch gerade die Rolle des jugendlichen Liebhabers hat er schon vor 30 Jahren mit Erfolg gegeben. Unter vier Augen gesteht er seinem Souffleur, das Stück selbst geschrieben zu haben. Unterdessen sollte Strobelkopf das Stück vom Buchbinder abholen. Unterwegs kehrte er jedoch in ein Wirtshaus ein, wo der Hund des Wirts das Buch zerfetzte. In seiner Not beschließt Strobelkopf, einfach aus den „entbehrlichsten Büchern“ jeweils einige Szenen herauszureißen und alles zusammenbinden zu lassen. Doch Fett beobachtet ihn und verrät alles dem Regisseur. Wütend stellt dieser Strobelkopf zur Rede. Da der Souffleur ein volles Theater meldet und die Zeit drängt, läßt der Regisseur Strobelkopf gewähren. Er will aus den Einzelteilen ein brauchbares Quodlibet zusammenstellen. – Lied Strobelkopf 7.

Der Text des Quodlibets selbst liegt nicht vor.