Der Tritschtratsch

Locale Posse mit Gesang in 2 Acten
Uraufführung
20. November 1833, Theater an der Wien (132 Aufführungen)
Nestroy-Rolle
Sebastian Tratschmiedl, Tabakkrämer (Rollenverzeichnis 510)
Musik
Adolf Müller
Nachweise: Hilmar S. 71
HKA Stücke 7/II, S. 385–399
Vorlage
Louis Angely: Klatschereien (Vaudeville 1826)
Überlieferung
Gladt S. 84
Hadamowsky 1928, S. 121
1934, S. 269
SW Bd. 9, S. 514–533
GW Bd. 2, S. 717–721
HKA Stücke 7/II,S. 131–294
Werkausgaben (Stücktext)
CG Bd. 7, S. 7–29
SW Bd. 9, S. 19–60
GW Bd. 2, S. 61–95
HKA Stücke 7/II (Herausgeber: Walla), S. 5–42
Literatur
HKA Stücke 7/II, S. 3
Inspector Wurm
Marie seine Tochter
Madame Grünberger eine Berlinerin
Gottlieb Fiedler ihr Neffe
Mamsell Katton, Mamsell Babett, Mamsell Charlott, Mamsell Christin, Mamsell Nanett Putzmacherinnen
Sebastian Tratschmiedl Tabakkrämer
Frank
Gäste beim Verlobungsfeste

Die Handlung spielt in einer Vorstadt Wiens

1. Akt

Chor, 1. – Maries Verlobung mit Gottlieb Fiedler soll gefeiert werden, doch die neidischen Cousinen versuchen mit ihrem Geschwätz, Marie die Freude über diesen Tag zu vergällen. Die Sticheleien der Mädchen richten sich nicht nur gegen Fiedler, sondern auch gegen seine Tante, Madame Grünberger, die diese Hochzeit sehr unterstützt. Schließlich lassen Wurm, Gottlieb, Madame Grünberger und Marie die geschwätzigen Cousinen einfach stehen. – Lied Babett, 8 („Wenn ich jetzt einen hätte“). – Frank erfährt bei Tratschmiedl von der bevorstehenden Verlobung Maries mit Fiedler. Der plappernde Tratschmiedl berichtet auch, daß Fiedler ein Tunichtgut sei und schon mehreren Frauen die Hochzeit versprochen habe. Frank erzählt Tratschmiedl, daß die Verlobung nicht stattfinden kann, weil Wurm gar nicht Maries Vater sei. Wurms eigene Tochter sei mit sechs Jahren gestorben. Er habe Marie statt ihrer aufgenommen. Bevor Tratschmiedl etwas über den unbekannten Vater von Marie erfährt, wird das Gespräch durch andere Kunden unterbrochen. Dennoch gibt er diese Neuigkeiten sofort an die Cousinen weiter, die schadenfroh für eine weitere Verbreitung im Dorf sorgen. In einem Gespräch zwischen Frank und Wurm stellt sich heraus, daß Frank selbst Maries mittlerweile reich gewordener Vater ist und seine Tochter nun abholen will. In die Hochzeit will Frank nicht einwilligen. – Duett Babett, Tratschmiedl, 18: Tratschmiedl gesteht Babett seine Liebe, aber sie weist ihn ab. Als Madame Grünberger von Maries unbekannter Herkunft erfährt, bringt sie Fiedler dazu, sich trotz seiner Liebe zu Marie von ihr loszusagen. So erfährt Marie, was über sie im Dorf verbreitet wird. Sie geht dem Gerücht nach und trifft bei Tratschmiedl auf seinen Ursprung. – Lied Tratschmiedl, 27 („Übers Schnupfen was zu sagen“). – Nun eilen alle zu Wurm, um von ihm die Wahrheit zu erfahren. Dieser erklärt, daß Maries Vater gerade aus Berlin angekommen sei, um seiner Tochter eine reiche Aussteuer zu übergeben. Vor allem die Cousinen erblassen vor Neid. Frank bestreitet jedoch die Richtigkeit dieser Erzählungen, da der Mann zwar reich war, jetzt aber total ruiniert sei. Sofort versucht Madame Grünberger die zwischenzeitlich ihre Meinung im Hinblick auf den reichen Vater geändert hatte, ihren Neffen Gottlieb erneut von einer Hochzeit mit Marie abzuhalten. Doch dieses Mal läßt Gottlieb sich nicht beeinflussen: Er will Marie heiraten, gleichgültig ob ihr Vater arm oder reich sei. Da gibt Frank sich zu erkennen, stimmt der Hochzeit zu und übergibt Marie 50.000 Gulden Aussteuer. Die Cousinen fallen vor Neid fast in Ohnmacht. – Schlußgesang Quodlibet, 33.