Nestroy-Spiele 2014

Krähwinkel – Ein „Freiheits“-Event

42. Nestroy-Spiele Schwechat 2014 im Schlosshof der Rothmühle
in Schwechat-Rannersdorf, 2320 Schwechat, Rothmühlstraße 5
Premiere 21. Juni 2014, Vorstellungen bis 26. Juli 2014

„Österreich ist frei!“ – so hieß es 1955. Doch das war und ist nicht die ganze Wahrheit. Denn inmitten des denkmalgeschützten Schlosshofes der Rothmühle in Schwechat-Rannersdorf gibt es einen völlig vergessenen, hermetisch abgeriegelten autonomen Zwergstaat namens Krähwinkel, in dem noch immer autoritär-absolutistische Verhältnisse herrschen wie in grauer Vorzeit.

Begleiten Sie den berüchtigten Aufdecker-Journalisten Eberhard Ultra bei seiner heiklen, nicht ungefährlichen Mission, den unterdrückten Bürgern von Krähwinkel endlich das zu bringen, wonach sie sich schon lange sehnen: Freiheit und Demokratie, so wie wir sie kennen.

Besetzung

  • Eberhard Ultra, freier Journalist Valentin Frantsits
  • Frau von Frankenfrey, eine reiche Witwe Marion Gatt
  • Bürgermeister von Krähwinkel Franz Steiner
  • Sperling, Edler von Spatz Ottwald John
  • Rummelpuff, Kommandant der Krähwinkler Stadtsoldaten Harald Schuh
  • Reakzerl, Edler von Zopfen, geheimer Stadtsekretär René Peckl
  • Pfiffspitz, Herausgeber von „Krähwinkel heute“ Karl Vojtisek
  • Siegmund Siegl, Beamter Helmut Frauenlob
  • Willibald Wachs, Beamter Maxmilian Gruber-Fischnaller
  • Klaus, Ratsdiener Bruno Reichert
  • Emerenzia, seine Gattin Bella Rössler
  • Cecilie, seine Tochter Carina Thesak
  • Nachtwächter Andreas Herbsthofer-Grecht
  • Walpurga, seine Tochter Conny Schachlhuber
  • Pemperl, Klempnermeister Sascha Nikodym
  • Frau Pemperl Maria Sedlaczek
  • Zichori, Greisler Michael Eckel
  • Schabenfellner, Kürschnermeister Peter Kuno Plöchl
  • Frau Schabenfellner Sabine Axmann
  • Frau von Schnabelbeiß, Geheimrätin Gabi Holzer
  • Adele, ihre Tochter Ruth Pfleger
  • Frau Klöppl, Witwe Sissy Stacher
  • Krähwinklerinnen und Krähwinkler Manfred Fassl, Gerhard Filitz, Andreas Frischauf, Martina Hinterleitner, Julia Kampichler, Christiane Körner, Anna Mitterberger, Teresa Renner, Elias Unger, Jana Unger u.a.
  • Inszenierung Peter Gruber
  • Mitarbeit Christine Bauer
  • Musik Rainer Binder-Krieglstein
  • Gitarre Maximilian Gruber-Fischnaller
  • Bühnen- und Raumgestaltung Günter Lickel/Tina Prichenfried
  • Kostüme Okki Zykan
  • Maske Andrea Zeilinger
  • Lichtdesign Robby Vamos
  • Licht- und Tontechnik Thomas Nichtenberger
  • Organisation Christine Bauer
  • Pressebetreuung Barbara Vanura
  • Büro und Kassa Sabine Stacher, Grete Seitl

Pressestimmen

Profil, 28. Juni 2014: Brillante Aktualisierung

So kontraproduktiv es ist, wenn sich die Bundesländer in ihren Wohnbau- oder Jugendschutzgesetzen unterscheiden, so sinnvoll ist ihr kultureller Wettstreit. Wenn Sie Johann Nestroy weit besser als von Matthias Hartmann in Wien oder Salzburg inszeniert sehen wollen, dann sehen Sie sich Peter Grubers Inszenierung von „Krähwinkel“ als „Freiheits-Event“ im niederösterreichischen Schwechat an. Ich habe in den mehr als 60 Jahren, die ich ins Theater gehe, keine ähnlich brillante Aktualisierung eines Nestroy-Textes gesehen. (Peter Michael Lingens)

Niederösterreichische Nachrichten, 23. Juni 2014: Krähwinkel

Das hat schon einen Grund, dass Johann Nestroys böse Gesellschaftssatire nur unter dem Kurztitel erscheint. Regisseur Peter Gruber widmet sich kaum der Geschichte, er nützt sie zu einer so üppigen Freiheitsshow, dass man kaum den Mund zubringt.

Das alles muss man physisch erst einmal proben und darstellen! Auf drei Spielstätten, Motorrad und im Jeep wird nichts ausgelassen – Pariser Barrikaden 1832, Revolution 1848, Antivietnamproteste 1968, Femen und Putin, Hitler und Strache, EU-Kritik, Kapitalistenbashing und Medienschelte. Die Anklagen treffen den Punkt. Lösungen gibt’s keine. Aber woher auch nehmen? Das Ensemble – darunter viele ganz Junge – spielt bewunderungswürdig. Valentin Frantsits ist als Ultra ein mitreißendes Energiebündel.

Fazit: Sensationelles Plädoyer für Recht und Freiheit. Wo es Antworten gibt, weiß keiner. (Thomas Jorda)

Kurier, 23. Juni 2014: Krähwinkel ist immer und überall

Das Areal ist nur mit Visum zu betreten. Lautsprecher verkünden Verbote. Der Stadtstaat Krähwinkel – heuer im Rahmen der Schwechater Nestroyspiele im Schloss Rothmühle gelegen – wird von einem absolutistischen Bürgermeister regiert. Zwar murren manche, doch zur Entfaltung einer Revolte kommt es erst durch den aufmüpfigen Journalisten Ultra …

Peter Gruber (Regie) bespielt nicht nur die Guckkastenbühne, sondern auch eine Pawlatsche im Gastgarten sowie eine schnell errichtete Barrikade (effektvoll die Raumgestaltung von Günther Lickel und Tina Prichenfried). Die Pause füllte er mit einem Freiheits-Event mit Songs, Proklamationen, speaker’s corner … – Theater rundum.

Er inszeniert keinen historischen Bilderbogen der ’48er-Revolution, sondern findet gemäß Nestroys „Die Gärung is z’groß, es geht überall los.“ Krähwinkel allerorten im 21. Jhdt.

Seine Fassung greift tief in den Text ein, ohne Nestroy je zu verraten – dafür hat er ihn viel zu sehr, bis in die Diktion, verinnerlicht.

In Valentin Frantsits als Ultra steht ihm ein Interpret zur Verfügung, der keinen Wunsch offen lässt: er spielt mit charmanter Lässigkeit, singt ebenso musikalisch wie textdeutlich und besticht in den Szenen, in denen Ultra in diverse Verkleidungen schlüpft, durch kabarettistische Virtuosität. Gespenstischer Höhepunkt: der Auftritt als Hitler-Erscheinung, den Gruber als Chiffre des Antidemokratischen an Stelle Metternichs gesetzt hat.

Getragen wird der Abend von der homogenen Leistung des Riesen-Ensembles, darunter die entfesselten Krähwinkler Mädels als Revolutionsgroupies, die wie Femen über den Bürgermeister herfallen.

Der neue Merker, 23. Juni 2014: KRÄHWINKEL. „Ein Freiheits-Event“ von Johann Nestroy/Peter Gruber

Die Bewunderung für Johann Nestroy, in der damaligen Mitwelt nur teilweise ausgeprägt (wie das halt so ist in Österreich), kann in der Nachwelt gar nicht groß genug sein. Da schreibt ein Mann im Jahre 1848, mitten in der nach wie vor brodelnden „Revolution“ (wenn die Wiener es auch schafften, gleichzeitig aufmüpfig und kaisertreu zu sein!), ein Stück über die Revolution. Wobei er die „Reaktion“, die – wie er wusste – kommen würde, schon einkalkuliert. Einfach genial.

Und er brachte parodistisch die „heiligen Kühe“ auf die Bühne – die Ligorianer (ein damals in Österreich sehr starker Orden, die während der Revolution tatsächlich vertrieben wurden), einen russischen Fürsten, einst Sinnbild der Verehrung, und, schier undenkbar, die Inkarnation der Unterdrückung, den Fürsten Metternich, der sich erst kurz davor im Schweinsgalopp nach England abgesetzt hatte. Ein wildes, mutiges Stück, an dem sich die interpretierende Nachwelt leider mit einer schwachen Handlungsführung zu raufen hat.

Sei’s drum – Nestroys wunderbare Charakterzeichnung, vor allem vom Übermut der Mächtigen zuerst, den Wendehälsen dann, ist Österreich pur, ein Prachtstück. Und wenn Peter Gruber, der am Rande Wiens, in Schwechat, allsommerlich den fortschrittlichsten Nestroy zeigt, den man sich denken kann, aus der einstigen „Freiheit in Krähwinkel“ ein „FREIHEITS-Event!“ macht, handelt er nur im Geist des Erfinders. Wenn er auch im Um- und Neudichten manchmal recht weit geht. Aber im Grunde stimmt es immer.

Ein Event kann nicht stattfinden, indem das Publikum brav in seinen Sesseln sitzt. Diesmal wird es in Schwechat vor der Rothmühle ganz schön herumgescheucht, nur ein kleiner Teil des Abends findet vor der üblichen Bühne statt (wenn man im Bürgermeisteramt ist, wo die armen Beamten zappeln und die mächtigen Beamten hochmütig agieren, oder in der Wohnung des Ratsdieners Klaus, hochmütiger „Vollstrecker“ der Obrigkeit zuerst, unsicher geduckt danach). Im übrigen verteilt man sich im ganzen Hof, es wird happeningartig durchgespielt, wobei Peter Gruber in der „Pausenveranstaltung“ die Zügel ganz gewaltig schießen lässt, wenn sich die Jugend pop-artig betätigt (bis zum Conchita Wurst-Song). Aber es gibt ja nichts Schöneres, als gegen die Bürgerlichkeit aufzubegehren, die noch in Form von ein paar entrüsteten alten Weibchen herumschleicht.

Nach der Pause legt Peter Gruber wieder (wie einst schon in seiner „Krähwinkel“-Inszenierung 1995 im Volkstheater) größten Wert auf die „Barrikaden“, die mitten durch den Hof gebaut werden, das Publikum dahinter auf Wirtshausbänken zusammendrängen und gelegentlich an „Les Miserables“ erinnern. Dass da ein Jeep einfährt und Held Ultra mit eroberter Beutefrau auf dem Motorrad (einer Riesenmaschin’) abbraust, gehört zur rücksichtslosen Vergegenwärtigung der Geschichte, die Gruber dem Geschehen angedeihen ließ.

Und er rechnet auch damit, dass das Publikum von heute nicht mehr alles von einst weiß – also findet er Entsprechungen für die Verkleidungen, in denen Ultra erscheint: ein Ligorianer ist eben ein lüsterner Pfaffe, der russische Fürst von einst als heutiger Oligarch perfekt umgesetzt, und Fürst Metternich wird halt zu Hitler (was dann ein wenig an den „Bockerer“ erinnert, wo es einen ähnlichen Auftritt gibt): als „Gespenst des Gestrigen“ ist diese Umsetzung natürlich erkennbar und richtig.

Dass Peter Gruber „Krähwinkel“ jetzt spielt und nicht etwa 2018 (wenn es einen halbwegs „runden“ Jahrestag gäbe), hat ja auch damit zu tun, dass er meint, derzeit gäre es an allen Ecken und Enden – eine Weiterdichtung dessen, was Nestroy einst über die Zustände in europäischen Ländern schrieb, führt Gruber (brillant gedacht und formuliert) sehr weit, auch bis in den Ostblock: Wenn’s nicht die Militärs sind, die das Volk stöhnen lassen, dann ist es der gnadenlose Kapitalismus – so schwingt er wacker die linke Fahne – , und prophezeit mit Nestroy: „’s is die Gährung zu groß, Es geht überall los.“ In Schwechat wenigstens noch im Sinne entfesselten Theaters.

Das dann in den wichtigsten Rollen so brillant gespielt wird, dass es noch von Theaterkönnen „gefesselt“ ist. Man erinnert sich kaum, den Journalisten Eberhard Ultra besser verkörpert gesehen zu haben als von dem jungen Valentin Frantsits – im Jeans-Anzug fast Pop-Star von heute, und doch ganz im Sinne Nestroy mit „freiheitswitternder“ Nase und „polizeiwidrigem“ Charakter. Frantsits ist ein hervorragender Sprecher, meistert den schwierigen Text mit aller Exaktheit im Sprachlichen und Geistigen, so dass das Feuerwerk des Nestroyschen Gedankenwerks ohne Unterlass abgebrannt wird.

Außerdem ist er ohnedies der verkörperte Protest und Widerstand gegen Leute wie den hinreißenden Bruno Reichert oder den kostbaren Franz Steiner, die als Ratsdiener und Bürgermeister gewaltig eine am Kopf bekommen. Besonders hinreißend gelingt Ottwald John der Poet Sperling, Edler von Spatz, der in herrlicher Dümmlichkeit, sich immer in Richtung Macht verbiegend, auch ein Gedicht „auf die Knute, die Gute“ quasi in aller Unschuld vorbringt…

Dass man es in Schwechat längst nicht mehr mit einer Laienschar zu tun hat, zeigen auch andere Rollen, etwa Marion Gatt als Frau von Frankenfrei (das, was viele Frauen gerne wären: eine reiche Witwe), oder die beiden jungen Liebespaare Helmut Frauenlob und Carina Thesak bzw. Max Gruber-Fischnaller und Conny Schachtlhuber. Wie wenig Nestroy gelegentlich von der Einsicht der Frauen ins Wesentliche hält, darf Bella Rössler als Ratsdienersgattin zeigen. Ein „geheimer Staatssekretär“ mit dem schönen Namen „Reakzerl von Zopfen“ wird von Rene Peckl mit allem Hochmut verkörpert.

Kurz, das stimmt rundum, und das Publikum soll sich darauf einstellen, beim „Event“ fest mitzumachen. Das ist schließlich der Sinn einer Revolution, wenn wir in Österreich auch das Glück haben, uns „nur“ über ein paar Politiker und Banker aufzuregen und nicht über eine „Knute“, die noch nicht über uns – wohl aber über anderen – schwebt… (Renate Wagner)

Kronen Zeitung, 23. Juni 2014: Ein „Freiheits-Event“ von 1848

„Krähwinkel – ein Freiheits-Event“ nennt Peter Gruber seine Version von Johann Nestroys „Freiheit in Krähwinkel“, einer Posse, die 1849, also ein Jahr nach der Revolution und der Vertreibung Metternichs entstand. Eine scharfe Darstellung der politischen Situation in Österreich, die ausgezeichnet in den Hof von Schloss Rothmühle in Schwechat passt.

Gruber und seine Mitarbeiterin Christine Bauer spannen da für ihr Polit-Spektakel theaterbegeisterte Schwechater ein und nützen auch alle Schauplätze, die ihnen der malerische Hof der Rothmühle bietet: Das Hofgebäude wird in allen Etagen, auf einer improvisierten Bühne bei Heurigenbänken und einem seitlichen Aufbau bespielt.

Mädchen und Kinder schreien nach Freiheit, prangern den Absolutismus an, entfesseln, mit Töpfen klappernd, eine grelle Katzenmusik.

Geschickt mischt Gruber die Verhältnisse von 1848 mit den heutigen, an Hinweisen auf aktuelle politische Bezüge wird nicht gespart. Couplets zeigen auf, was in der österreichischen und internationalen Politik schiefläuft.

Einige der Darsteller der größeren Rollen wirken professionell, andere weniger. Hervorgehoben seien Franz Steiner als windiger Bürgermeister, Ottwald John als Möchtegerndichter, Bruno Reichert als Ratsdiener und Andreas Herbsthofer-Grecht als mutiger Nachtwächter.

Die Produktion bietet aber auch eine Entdeckung: Valentin Frantsits begeistert als Journalist Ultra. Er spielt mit großer Präsenz und Vitalität den Kämpfer für Freiheit, ist sprachlich und in seinem vehementen Auftreten professionell und präsent, singt die Couplets großartig und mit scharfem Humor. Zuletzt gönnt man ihm die angebetete reiche Witwe Frau von Frankenfrey, mit der er auf einem Motorrad davonfährt. Wegen dieses Ultra wird ein Besuch in Schwechat zum Vergnügen. (Volkmar Parschalk)

Tiroler Tageszeitung, 23. Juni 2014: An reichlichen Gegenwartsbezügen überschäumende Interpretation

Für die 42. Nestroy-Spiele Schwechat hat Peter Gruber diesmal auf „Freiheit in Krähwinkel“ zurückgegriffen und daraus – so der gewählte Untertitel – ein „Freiheits“-Event gestaltet. Wie nicht anders zu erwarten, hat sich das Resultat bei der Premiere am Samstagabend als an reichlichen Gegenwartsbezügen überschäumende Interpretation erwiesen. Nüchternes Resümee: die Revolution – eine Chaos-Show.

Es ist kein Vergnügen, die Eingangsformalitäten im Schloss Rothmühle zu absolvieren, wo die Besucher zur Begrüßung am Grenzbalken wegen eines Visums angeschnauzt werden. Auch im Zuschauerbereich wird man vor allem zurechtgewiesen und ist froh, einigermaßen unbehelligt den Ort des Geschehens erreicht zu haben. Weder museal noch zeitlos wollte Gruber seine Inszenierung anlegen und verlieh der dramaturgischen Grundidee mit zahlreichen aktuellen Anspielungen weit über die Couplettexte hinaus einen deutlich kabarettistischen, aber durchaus ernsthaft erlebbaren Charakter.

Auch die Optik ist zeitgemäß: Da prangt der Schriftzug „Puber“ an der Bühnenwand, laufen Demonstranten mit Tafeln umher, auf denen „Kein Mensch ist illegal“ oder „Bildung für alle“ zu lesen ist. Zwischendurch tritt Pater Erwin aus Sankt Pröllten auf, ein Gröfaz-Verschnitt bezeichnet Österreich als letztes Bollwerk des Stalinismus. Provokationen bis in Details: Die Schwechater Revolutionäre trinken Gösser-Bier.

Die schräge Pausenparty nach erfolgter politischer Wende gerät zum verstörenden Tohuwabohu, aus dem sich die Aufführung im zweiten Teil nicht mehr zu erholen scheint: Die Revolution zerfällt im Durcheinander der disparaten Statements und persönlichen Interessen. Star des Abends ist Valentin Frantsits, der als aufklärerischer Journalist Eberhard Ultra den Aufruhr mit Charme, Schmäh, aber auch Emotionalität zur rechten Zeit anführt.

Den autoritären Bürgermeister verkörpert Franz Steiner, Harald Schuh gibt den opportunistischen Stadtkommandanten Rummelpuff, Ottwald John den dichtenden Stadtrat Sperling, Bella Rössler und Maria Sedlaczek sind als gewohnt resolute Bürgergattinnen im Einsatz. Immer wieder stellt das ohne Gagen (!) auftretende Ensemble unter Beweis, wie man auch im Sommer gleichermaßen anspruchsvolles, relevant engagiertes, gescheites und unterhaltsames Theater auf die Beine stellen kann.